Kristina ist die Gründerin von Lockenbox & Lockenexpertin. Sie setzt sich mit dem Thema Lockenpflege schon seit ihrer Jugend intensiv auseinander, als sich plötzlich ihre glatten Haare in Locken verwandelt haben.
Lorraine Massey stellt in ihrem Buch “Schöne Locken - Das Handbuch” eine Pflegeroutine speziell für Lockenköpfe vor, mit der sie garantiert, dass sich “dein Haar-Leben völlig verändern wird” (S. 33). Doch was sagt die Curly Girl Methode (CGM) nach Lorraine Massey eigentlich aus?
Vorweg: Vergiss all deine womöglich von Kindheit an erlernten Regeln was deine Haare betreffen! Lass dich ein auf eine völlig neue Routine:
Bei der CGM geht es in erster Linie darum, deine natürliche Lockenpracht/Lockenstruktur durch das Vermeiden bestimmter Inhaltsstoffe und schädlichen Praktiken zurückzuholen. Laut Lorraine Massey werden Locken und Wellen vor allem durch übermäßige Hitze, grobes Bürsten mit ungeeigneten Bürsten/Kämmen und Inhaltsstoffen geschädigt, die dem Haar natürliche Öle entziehen und es austrocknen. Zu diesen gehören Inhaltsstoffe, welche sich als undurchlässiger Film um die Haare legen und absetzen (wasserunlösliche Silikone) und letztlich nur mit sehr aggressiven, Kopfhaut-schädigenden und austrocknenden Tensiden (im speziellen Sulfaten) auswaschbar sind. Um diesem Build-up fördernden-austrocknendem Kreislauf zu entkommen, hat Lorraine Massey in ihrem Buch 5 Regeln aufgestellt, welche deine natürlichen Wellen/Locken wieder zurückbringen können und dauerhaft gesund halten:
Die 5 Grundsätze nach Lorraine Massey
1. Benutze sulfatfreie Haarwaschmittel oder botanische/pflanzliche Conditioner zur Reinigung von Kopfhaut und Haaren
Da lockiges Haar aufgrund seiner Beschaffenheit bereits zum Trockensein neigt, verzichtet man bei der Curly Girl Methode auf Shampoos mit starken Tensiden (mit starken Tensiden meint Lorraine Massey in ihrem Buch Sulfate und verwendet den Begriff Shampoo als Synonym für Haarwaschmittel mit Sulfaten). Aufgrund dessen empfiehlt sie die Verwendung sulfatfreier Haarwaschmittel oder botanischer/pflanzlicher Conditioner zur Reinigung von Kopfhaut und Haaren. Mit sulfatfreien Haarwaschmitteln ist ein mildes, sulfatfreies Shampoo gemeint, was in der Curly Girl Welt auch als Low Poo bekannt ist.
Neben der Möglichkeit, sulfatfreie Haarwaschmittel zu verwenden, präferiert Lorraine Massey das Waschen mit einem Conditioner, die No-Poo (kein Shampoo) Variante. Nach ihrem Buch kann man entweder eine silikonfreie, botanische Spülung oder ein spezielles Co-Wash Produkt verwenden, welches auch milde Tenside enthalten kann und somit etwas reinigender wirkt als eine herkömmliche Spülung. Auf der Verpackung steht dementsprechend auch das Wort Co-Wash und nicht nur Conditioner.
Ob nun die No-Poo/Co-Washing oder Low Poo Methode (mildes sulfatfreies Shampoo) am besten für dich geeignet ist, hängt stark von deinem Lockentyp, der Porosität, Dicke und Dichte deiner Haare ab. Niedrig-poröses Haar, dickere Haarmuster oder Typ 4 Haare kommen wesentlich einfacher hauptsächlich mit Co-Washing aus als dünnere Haarmuster oder wellige Haare. Curlies mit feinem Haar oder loseren Lockenmustern stellen häufig fest, dass das erste Experiment mit der Co-Wash Methode ein fettiges Gefühl im Haar hinterlässt. Bei einigen gleicht sich ihr Haar und ihre Kopfhaut im Laufe der Zeit aus. Manche wiederum stellen auch nach Wochen des Probierens fest, dass die No-Poo/Co-Washing Variante nicht ideal geeignet für sie ist. Auch gegen eine 100% Low-Poo Methode ist deshalb gar nichts einzuwenden, wenn du aufgrund deiner Haarstruktur auf milde, aber reinigendere Shampoos angewiesen bist und kein Fan von Co-Washing wirst. Und das ist völlig in Ordnung. Es geht darum, eine Routine zu finden, die für deinen spezifischen Haartyp und deinen Lebensstil geeignet ist und mit der du glücklich wirst!
Trotzdem ein Tipp, falls die Co-Wash Methode bisher nicht für dich funktioniert hat: Nach Lorraine Massey ist es beim Waschen mit einem Conditioner/Co-Wash unbedingt erforderlich, die gesamte Kopfoberfläche mit kreisenden Bewegungen kräftig und entsprechend einige Zeit länger, als du es mit einem Shampoo gewöhnt warst, zu massieren. Grund: Nur dann kann der Schmutz von Kopfhaut und Haar effektiv gelöst werden. Lorraine vergleicht diese Methode mit einer Waschmaschinentrommel (S. 35). Zudem sollen die massierenden Bewegungen die Blutzufuhr der Kopfhaut anregen, wodurch diese mit Nährstoffen versorgt wird, was wiederum zu gesunden Haaren und Wachstum führen kann (S. 35).
Low Poo und No Poo sind auch kein entweder oder, sondern wunderbar kombinierbar. Erfahrungsgemäß wechseln die meisten Curlies zwischen Co-Washing und einem milden sulfatfreien Shampoo zum Beispiel ein Mal wöchentlich ab.
Und das ist auch gut so! Denn die 100% Co-Wash Variante wird von einigen auch kritisch gesehen (unter anderem von Chemikern der natürlichen Haarkosmetik), denn es wird empfohlen, Kopfhaut und Haare zumindest hin-und wieder tiefen zu reinigen mit einem geeigneten klärenden Shampoo. Bleibt man strikt der silikonfreien Haarpflege treu, muss dieses nicht einmal Sulfate* enthalten! Bevor wir mit Grundsatz 2 weitermachen, wollen wir deshalb kurz den Punkt Clarifying erläutern:
Warum Clarifying?
Da man bei der CGM nun ablagernde Inhaltsstoffe wie mineralölbasierte Inhaltsstoffe (z.B. Vaseline oder flüssiges Mineralöl) und Silikone ausschließt, setzen viele nur noch auf Co-Washing, denn Shampoo (sogar nach Lorraine Masseys Handbuch erlaubte Low-Poos) sollten nun überflüssig geworden sein, oder nicht?
Die CGM führt trotz der silikonfreien und idealerweise hauptsächlich pflanzlichen Haarpflege auch zu Ablagerungen (Build-up) auf dem Haar. Diese entstehen glücklicherweise aber über einen wesentlich längeren Zeitraum verteilt und ohne die gemeinen Nebeneffekte wie bei Silikonen. Ablagerungen entstehen durch reichhaltige Inhaltsstoffe wie Sheabutter, Ölen, dem Schichten von Styling Produkten und nicht zuletzt durch Kalk und Chlor im Wasser, Schmutz von der Umwelt und Schweiß. Darunter leidet vor allem die Kopfhaut, verstopfte Poren, Haarausfall, Schuppen, Juckreiz und hängende, kraftlose Locken/Wellen sind das Resultat. Viele können sich diesen plötzlichen Wandel ihrer Kopfhaut und Haare nicht erklären, waren Ihre Locken zuvor springend und glänzend, hängen sie nur noch herunter, die Kopfhaut juckt und wird schuppig oder reagiert sogar mit verstärktem Haarausfall. Spätestens dann ist ein Tiefenreinigungsshampoo überfällig. Wäscht man hingegen die Haare weiterhin zu 100% der Zeit mit Conditioner, könnte das zum Problem werden, denn diese Produkte sind häufig nicht in der Lage, diese Ablagerungen zu entfernen, sondern verstärken das Problem nur noch weiter, da immer mehr reichhaltige Produkte angelagert werden. Vor allem wenn du deine Haare nur mit Spülung wäschst, ist ein Tiefenreinigungsshampoo unersetzbar. Erfahrene Curlies, die der CGM folgen, greifen deshalb mindestens einmal monatlich auf ein solches zurück. Treibt man häufig Sport (auch Schwimmen), benutzt ausschließlich sehr reichhaltige Produkte wie Shea Butter oder viele Öle oder hat man sehr dünne und einfach beschwerte Haare mag ein klärendes Shampoo auch öfter an der Reihe sein. Zu oft hingegen führt wiederum zum Austrocknen der Haare. Finde wie bei allem deine individuelle Balance. Erlaubt ist alles, was deine Haare und Kopfhaut langfristig gesund hält und deine Locken springen lässt!
Je nach Rezeptur des Shampoos und der Stärke der Tenside wirken klärende Shampoos unterschiedlich kraftvoll. Die besten Tiefenreinigungsshampoos enthalten Tenside, die auch hartnäckigen Build-Up effektiv entfernen können. Wendy The Hair Scientist vom Blog Sciene-y Hair Blog sieht unter anderem das Tensid Sodium C14-16 Olefin Sulfonate als am besten geeignet dafür.
Da stärkere Tenside natürlich etwas austrocknender wirken, benutze danach einfach einen feuchtigkeitsspendenden Deep Conditioner. Somit erzielst du erst die gewollte reinigende Wirkung, die Feuchtigkeitsbalance stellt sich jedoch sofort wieder ein!
*Ergänzung: Aufgrund einiger Hinweise von euch erfahrenen Curlies, haben wir eine Ergänzung beigefügt. Das Tiefenreinigungsshampoo kann natürlich sulfatfrei sein, muss es aber nicht! Einige schwören sogar auf die sehr seltene, aber effektive Nutzung von Sulfat Shampoos, da es auch Curlies gibt, die tatsächlich nur mit Hilfe eines Sulfates ( wie z.B. Sodium Lauryl Sulfate, Ammonium Lauryl Sulfate, Sodium coco-Sulfate) in der Lage sind, einmal in einer Weile wirklich alle Rückstände vollständig zu entfernen. Diese Tiefenreinigung ist als eine Art gründlichen Frühjahrsputzes für die Haare anzusehen - sie lässt wieder Raum zum Durchatmen und zur positiven Veränderung! Da das Sulfatshampoo nur so selten zur Hand kommt und sofort mit einer Feuchtigkeitsspülung nachgezogen werden kann, ist diese Methode auch kein Grund zur Besorgnis und kann euch eine neue Möglichkeit geben, zu experimentieren (unsere Lockenboxen sind jedoch alle sulfatfrei) - schlussendlich ist es eure eigene Entscheidung und basiert auf Erfahrung.
2. Vermeide wasserunlösliche Silikone und weitere Stoffe, die sich einfach auf dem Haar absetzen
Wasserunlösliche Silikone legen sich wie ein Mantel um jede Haarsträhne. Ohne jedes Mal auf aggressive und austrocknende Tenside zurückzugreifen, sind diese nicht einfach auswaschbar und schichten sich auf deinen Haaren immer weiter an. Diese Schicht macht deine Haare schließlich immer schwerer, deine Locken/Wellen werden hängend und trocknen von innen aus, da keine Feuchtigkeit mehr an das Haar gelangt.
Außer wasserunlöslichen Silikonen gibt es weitere Stoffe, welche sich einfach auf dem Haar ablagern. Zu diesen zählen Wachse und Öle auf Erdölbasis (Mineralöle, Vaseline, etc.), aber auch hochkonzentrierte natürliche Wachse wie Bienenwachs oder Candelillawachs - aber aufgepasst, die Betonung liegt bei natürlichen Wachsen auf hochkonzentriert! Hier folgt der Grund:
Während es mit synthetischen Wachsen kein Pardon gibt, muss man jedoch natürliche Wachse sehr differenziert betrachten wenn es zur CGM kommt, denn wusstest du das Bienenwachs, Candelillawachs und andere pflanzliche Wachse nicht grundsätzlich schlecht für lockiges Haar sind? Nämlich dann, wenn die spezifische Rezeptur und das Mengenverhältnis diese ohne Weiteres auswaschbar (mit warmen Wasser) machen und kein Build-up fördern:
Warum ist Bienenwachs* und Candelillawachs* in gewisser Menge und Zusammensetzung sehr gut für die Pflege von lockigem/welligem Haar geeignet?
Bienenwachs und Candelillawachs sind eine der ursprünglichsten, natürlichsten und gesündesten Haltemittel, die seit Jahrhunderten in der Lockenpflege benutzt werden. Im Gegensatz zu Wachsen auf Erdölbasis hinterlassen Bienenwachs und Candelillawachs in der richtigen Dosierung und Rezeptur keine Ablagerungen auf dem Haar oder der Kopfhaut und haben den zusätzlichen Vorteil, dass es die Haarsträhnen hydriert und hilft, aufgrund ihrer exzellenten formgebenden Eigenschaft Locken länger zu erhalten.
Grund: Um die Feuchtigkeit im Haar zu behalten, brauchen die meisten Lockenköpfe einen guten „Sealer“ (Verschließer), ein lipophiler Stoff, der nach (LGO/LCO-Methode) oder im Zuge der Stylingroutine (LOG/LOC Methode) aufgetragen wird, um die Feuchtigkeit im Haar „einzuschließen“. Hierfür eignen sich, wie bereits erwähnt, lipophile Stoffe, da nur solche eine Barriere schaffen können, um der Verdunstung der Feuchtigkeit vorzubeugen. Genauso sollten Stoffe benutzt werden, die ohne Sulfate zu benötigen wieder auswaschbar sind, sodass kein Build-up entsteht. Ideal sind deshalb leichte Pflanzenöle wie z.B. Arganöl oder Jojobaöl (Jojobaöl gehört eigentlich auch zur Klasse der natürlichen Wachse!).
Auch Produkte mit einem sehr geringen Anteil an natürlichem Wachs, wie Bienenwachs und Candelillawachs, eigenen sich hervorragend als Halt/Formgeber und Verschließer. Bei Bienenwachs und Candelillawachs ist jedoch die Rezeptur und Dosierung entscheidend. Natürlich ist von Produkten, die hauptsächlich aus Wachs bestehen, abzuraten, da diese sehr Build-up fördernd sind und ohne starke Tenside nicht auswaschbar sind.
Lorraine Massey: "Vermeide auch alle Produkte, die als (...) "Wachs" angepriesen werden. Die machen deine Haare hart und brüchig, wie Ramen-Nudeln" ( S. 80). Damit meint Lorraine Massey pure Wachse, ihr kennt ja diese Stylingwachse aus dem Supermarkt oder manchen Drogerieläden, die auch oft für die Haarpflege für Männer hergestellt werden.
Also Finger weg von hochprozentigem bis hin zu puren synthetischen als auch natürlichen Wachsen oder Produkten, bei denen einer dieser Inhaltsstoffe an vorderer Stelle steht. Exzellent können natürliche Wachse jedoch wirken, wenn sie als untergeordneter Inhaltsstoff als einer der letzten in der Reihe beigemischt sind (Chemiker der natürlichen Haarkosmetik empfehlen ein Mengenverhältnis von ungefähr 1-3 % des Produkts). In diesem Fall ist dann auch Bienenwachs und Candelillawachs ohne Probleme mit warmem Wasser auswaschbar, setzt sich nicht ab und bereichert oftmals das Stylingprodukt ungemein (man merkt einfach den wunderbaren Halt, der durch das Wachs zustande kommt!). Candelillawachs hat zudem unheimlich viele pflegende Eigenschaften.
Lorraine Massey: “Inhaltsstoffe, die am Anfang der Liste stehen, machen die Haupt Ingredienzen aus. Die, die weiter hinten stehen, sind nur in kleinen Mengen enthalten, und die zuletzt genannten sind in so geringer Menge enthalten, dass sie praktisch bedeutungslos sind.” (S. 78).
Bei häufigem und andauerndem Verwenden lipophiler Stoffe wie Ölen oder Wachsen, was bei der CGM durchaus vorkommt, sind klärende Shampoos unbedingt empfohlen (siehe Punkt Clarifying). Beschwerte und hängende Locken lassen sich meistens auf eine nicht ausreichende Klärung des Haares zurückführen, denn unsere Haare müssen ab und an auch mal „durchatmen“ und frei werden von allen möglichen Ablagerungen verursacht durch Öle, Chlor, Kalk, natürliche Wachse oder reichhaltige Butter, vor allem Sheabutter.
*Wir wissen, dass Bienenwachs und Candelillawachs den Ruf als Locken-unfreundlich oder sogar Locken-schädlich im Netz genießen. Dies ist leider rückführbar auf Verallgemeinerungen auf Wachse generell. So wird z.B. auch die CGM von manchen nur dann als „safe“ bezeichnet, sofern Wachse generell ausgeschlossen werden - chemische Fakten werden dabei ignoriert. Denn es wird nicht zwischen erdölbasierten Wachsen und natürlichen Wachsen differenziert, noch fließen individuelle Produktrezepturen mit ihren Mengenverhältnissen und spezifischen chemischen Zusammensetzungen in die Debatte mit ein. Dies führt somit leider zu falschen Schlussfolgerungen und Kategorisierungen. Vorsicht: Auch der “Curlsbot”, welcher sich eigentlich hervorragend dafür eignet, Produkte zwischen safe und unsafe zu trennen, differenziert noch nicht bei Wachsen, wir hoffen aber, dass der zugrundeliegende Algorithmus dies bald in der Lage sein wird, zu tun, um noch akkuratere Ergebnisse zu erzielen.
Es lohnt sich auch trotz der geschickten Tools, selbst zu recherchieren.
3. Vermeide austrocknende Alkohole in Stylingprodukten
In der Kosmetik kommen sowohl feuchtigkeitsspendende als auch austrocknende Alkohole zum Einsatz. Bei der CGM lässt man austrocknende Alkohole speziell in Stylingprodukten wie Gelen außen vor, denn diese bleiben um einiges länger auf den Haaren. Bei Shampoo oder Conditioner wiederum sieht Lorraine Massey kein dringliches Problem mit Alkoholen, sofern dem Produkt auch ausreichend feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe beigesetzt sind, welche dem Austrocknen wiederum entgegenwirken. Zudem schließt die CGM Parabene aus.
4. Vermeide schädliche Bürsten und Kämme
Nach der CGM von Lorraine Massey entwirrt man die Haare lediglich mit den Fingern, um Haarbruch, Spliss und das Entbündeln der Locken zu verhindern (denn das Ziel sind ja schön gebündelte Locken). Am besten entwirrt man seine Haare mit viel Spülung unter der Dusche, denn die Spülung löst die Knoten am besten und sorgt für ausreichend „Slip“. Das Entwirren mit den Fingern wird auch Finger Detangling genannt. Lorraine Massey weist auch auf Bürsten/Kämme hin, welche von manchen Herstellern als angeblich geeignet für lockiges Haar deklariert werden, es aber nicht sind, also ist grundsätzlich Vorsicht geboten!
Mittlerweile haben jedoch viele neue Hersteller auf die Bedürfnisse lockiger Haare mit tatsächlich geeigneten Lockenbürsten und Kämmen reagiert, welche die Haare im nassen Zustand mit Conditioner genauso sanft entwirren können. Vor allem hochporöse und dünnere Haartypen profitieren sehr von solchen Accessoires, mit denen sich Conditioner besser einarbeiten lässt und die Haare schneller und effektiver entwirrt werden. Denn Finger Detangling alleine kann es manchen Lockentypen ganz schön schwierig machen!
5. Vermeide starke Hitze
Die CGM kommt ohne starke Hitze aus. Während Glätteisen, Lockenstäbe und Heißluftföhns definitv ein "No Go" sind, ist das Diffusen auf kalter bis angenehm warmer Stufe nach Lorraine Massey aber okay. Lufttrocknen wird zwar präferiert, so ist es jedoch jedem selbst überlassen, ob man zum Diffuser greift, oder nicht. Manche Curlies benötigen den Diffuser unbedingt für Volumen, andere lufttrocknen eine Weile und diffusen als „Finishing touch“ für mehr Volumen noch ganz kurz zum Abschluss der Routine.
Lorraine Massey: “Föhne deine Haare vorzugsweise mit einem ionischen Fön mit dem Diffuser Aufsatz auf niedriger bis mittlerer Hitze.”
Was könnt Ihr dementsprechend von den Inhaltsstoffen der Lockenbox erwarten?
Unsere Philosophie
Wir lieben natürliche, ursprüngliche, pflanzliche Inhaltsstoffe.
Wir lieben es, deren Wirkung auf unsere Wellen/Locken zu verstehen und euch im Zuge jeder neuen Lockenbox aufzuschlüsseln.
Somit schließen wir folgende Inhaltsstoffe aus, was sich auch mit der CGM von Lorraine Massey deckt:
- Keine Sulfate
- Keine Silikone
- Keine austrocknenden Alkohole in Stylingprodukten
- Keine Parabene
- Keine Mineralöl basierten Produkte
-
Keine nicht-auswaschbaren, erdölbasierten Wachse (wenn ein Wachs im seltenen Falle Bestandteil eines Produktes ist, dann ist dieses natürlichen Ursprungs und aufgrund der äußerst niedrigen Dosierung mit Wasser auswaschbar, wie oben genau erläutert.)
Fazit
Die Curly Girl Methode nach dem Handbuch von Lorraine Massey ist ein toller Wegweiser zu natürlich schönen Locken. Als Einsteiger in die CGM macht es Sinn, sich das Regelwerk erstmal zu eigen zu machen um ein sinngebendes Gerüst auf dem Weg zu gesünderen und schöneren Locken zu haben. Langfristig gesehen mag der Weg zu deiner eigenen Lockenpracht jedoch ein sehr individueller sein und auch mal hier und da abweichen von den aufgestellten “Regeln”. Wie man so schön sagt: “Regeln sind gemacht, um gebrochen zu werden”!
Wir sind davon überzeugt: Lediglich das kontinuierliche Beobachten und Evaluieren der Vorlieben deiner eigenen Haare wird zum Erfolg führen! Je länger du dich mit den Spezifitäten deiner Haare auseinandersetzt, desto mehr wirst du ein authentisches Gefühl dafür bekommen, was deinen Haaren wirklich gut tut. Manchmal mag es dabei Sinn machen, auch einfach mal alle Regeln zu vergessen und schlicht der eigenen Intuition zu folgen. Erinnert sich der ein oder andere noch an die Zeiten ohne Social Media oder andere Informationsquellen, als ihr völlig auf euch allein gestellt wart, intuitiv eure Locken gepflegt habt und diese danach erstaunlich gut aussahen? Und ihr dachtet, wenn all meine glatthaarigen Freundinnen nur wüssten, was ich für diese Locken machen muss? Haben auch andere Lockenköpfe ähnliche Methoden, oder muss nur ich zu diesen Maßnahmen greifen und der Rest der Lockenköpfe hat einfach angeborene Traumlocken?" Spätestens jetzt wissen wir, dass wir alle im selben Boot sitzen!
Ein authentische Gefühl für die richtige Pflege der eigenen Haare zu entwickeln mag auf Dauer eine höhere Erfolgsaussicht haben, als dogmatisch Regeln zu folgen. Lasst euch inspirieren, aber niemals einschränken. Es geht schließlich um die Schönheit und das unglaubliche Potenzial, das noch in euren Haaren steckt!
Es sind eure Haare, eure Erfahrungen und eure Entscheidungen - wir hoffen, mit der Lockenbox euch eure individuelle Lockenreise etwas einfacher zu gestalten & euch zu inspirieren, einfach mal zu experimentieren.
Deshalb lieben wir diese Curl Community da draußen: Jeden Tag experimentieren und erfinden Curly Girls auf der ganzen Welt neue fabelhafte Methoden, ganz alleine vor ihrem Badezimmerspiegel. Wie großartig, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem wir unseren immer neuen Ideenreichtum, unsere schöpferische Fähigkeit, unsere Erfolge als auch Misserfolge, unsere Good und Bad Hair Days mit Gleichgesinnten teilen können, uns untereinander inspirieren und gemeinsam zum Besseren weiterentwickeln können.
Much Love to all of you inspiring curly souls out there!