Kristina ist die Gründerin von Lockenbox & Lockenexpertin. Sie setzt sich mit dem Thema Lockenpflege schon seit ihrer Jugend intensiv auseinander, als sich plötzlich ihre glatten Haare in Locken verwandelt haben.
Conditioner ist in aller Munde, wenn es um das Thema Haarpflege geht. Trotzdem ist die korrekte Anwendung nicht immer klar ersichtlich und im schier endlosen Produkte-Dschungel kann man schnell den Überblick verlieren.
Das Wort Conditioner leitet sich vom englischen Verb „to condition“ ab und bedeutet wörtlich übersetzt: „aufbereiten“ oder „in den richtigen Zustand versetzen“ – und genau das macht ein Conditioner mit deinen Haaren. Im Deutschen hat sich das Wort “Haarspülung” etabliert.
Ein Conditioner ist kein Shampoo und auch keine Haarkur, sondern ein eigenes Pflegeprodukt mit eigener Wirkweise. Im Folgenden erklären wir dir die Wirkung und Anwendung eines Conditioners genauer.
Was genau ist eigentlich ein Conditioner?
Im Gegensatz zu einem Shampoo, dessen Hauptaufgabe es ist, das Haar zu reinigen, hat ein Conditioner primär eine pflegende und schützende Wirkung.
Auch wenn Shampoos, insbesondere Lockenshampoos, eine klärende Wirkung auf das Haar haben, profitiert im Speziellen gelocktes und welliges Haar von einer zusätzlichen Pflegestufe mit nährenden und schützenden Inhaltsstoffen.
Hauptsächlich hat dies zwei Gründe:
- Zum einen ist das Haar nach der Wäsche für Pflegestoffe besonders aufnahmefähig, da die Schuppenschicht der Haare durch ein Shampoo geöffnet wird.
- Zum anderen führen Conditioner nährende Inhaltsstoffe und - je nach Art der Haarspülung - auch stärkendes Protein zurück ins Haar.
Des Weiteren haben Conditioner die Fähigkeit dem Haar viel Slip zu verleihen, also die Rutschigkeit zu erhöhen, was besonders für Locken relevant ist, da es das mühsame Entwirren der Lockenpracht beträchtlich erleichtert.
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pH-Wert von Shampoo vs. Conditoner
Während Shampoo nur einen minimal sauren pH-Wert besitzt und die äußere Schuppenschicht der Haare etwas aufraut und anhebt, verschließt die Haarspülung sie wieder.
Das liegt an mittelsauren pH-Wert des Conditioners von 3,5 bis 4. Conditioner kann also im Zusammenspiel mit Shampoo helfen, den pH-Wert des Haares auszubalancieren und das Haar und die Kopfhaut wieder in den hautneutralen pH-Wert-Bereich von 4,5 bis 5,5 bringen.
Dies sorgt für einen positiven Effekt auf das Erscheinungsbild der Haare, denn ein Conditioner verleiht Glanz und macht die Locken weich und seidig. Ein Shampoo in Kombination mit einer Haarspülung bildet also ein perfektes Team zur Pflege und Gesunderhaltung deiner Curls.
Die Wahl des Conditioners: Verzichte auf Silikone
Wir legen dir ans Herz bei der Wahl eines geeigneten Conditioners für deine Lockenmähne auf den Zusatz von Silikonen zu verzichten. Auch wenn diese auf den ersten Blick dabei helfen, die Feuchtigkeit im Haar einzuschließen und das Haar vorerst gesund aussieht, sind Silikone unglücklicherweise meistens wasserunlöslich und lassen sich nur mithilfe von sulfathaltigen Shampoos wieder entfernen.
Um Silikone wieder loszuwerden, ist also ein harscher Reiniger vonnöten. Zudem lagern sich bei regelmäßiger Verwendung von silikonhaltigen Shampoos die Silikonschichten übereinander und es kann zu starkem Build-up kommen.
Silikone verhindern, dass weitere Nährstoffe und Feuchtigkeit in das Haar gelangen. Denn die künstliche Schutzschicht aus Silikon versiegelt dein Haar, was auf Dauer deine Locken regelrecht unter dieser Versiegelung verkümmern lässt.
Als Ergebnis werden deine Locken stumpf und brüchig. Deshalb sind Silikone zum Beispiel bei der Anwendung der Curly Girl Methode ein No-Go.
Was bringt ein Conditioner?
Conditioner unterstützt dein Haar auf vielfache Weise:
- Er hat eine pflegende Wirkung und lässt das Haar gesünder, glänzender und seidiger aussehen. Die Schuppenschicht der Haare wird geglättet, was sich besonders positiv auf Naturlocken auswirkt, da diese von Natur aus rauer und spröder sind als glattes Haar.
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Conditioner eignet sich für die regelmäßige Anwendung nach jeder Haarwäsche. Falls du eher feines Haar hast, solltest du bei der Anwendung darauf achten, dich beim Auftragen auf die Haarlängen zu fokussieren, um deine Haare nicht zu sehr zu beschweren.
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Conditioner schützt das Haar zusätzlich vor Umwelteinflüssen, wie zum Beispiel UV-Strahlen, Autoabgase, Salz- oder Chlorwasser und macht es widerstandsfähiger. Auf diese Weise wird auch der Entstehung von Frizz vorgebeugt.
- Eine Haarspülung macht das Haar durch seine Rezeptur weich und geschmeidig. So wird das Entwirren und Entknoten der Haare erleichtert. Durch die Glättung der äußeren Schuppenschicht wird von vornherein die Bildung von neuen Knoten reduziert.
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Wann benötige ich einen Conditioner?
Eine Haarspülung ist ein essenzielles Pflegeprodukt und Haar jeder Länge und jeder Textur profitiert von seiner Verwendung. Ohne die Anwendung eines Conditioners im Anschluss an die Haarwäsche wird die Schuppenschicht der Haare nicht geschlossen. Infolgedessen bleibt das Haar spröde und verliert schneller Feuchtigkeit als ihm guttut. Shampoo und Conditioner funktionieren deshalb am besten Hand in Hand.
- Solltest du mit kurzen und sehr pflegeleichten Haaren gesegnet sein, die einen regelmäßigen Schnitt bekommen, dann ist auch eine unregelmäßige Anwendung der Haarspülung in Ordnung.
- Gerade bei längerem lockigem oder welligem Haar ist eine regelmäßige Anwendung jedoch sehr empfehlenswert. Denn lockiges Haar ist pflegehungrig! Es hält sich der Mythos, dass man bei der gelegentlichen Verwendung einer Haarkur auf einen Conditioner verzichten kann, dies stimmt jedoch nicht!
Expertentipp: Auch wenn eine Haarkur oder Haarmaske intensive Pflegewirkstoffe in das Haar einbringt, ersetzt sie nicht die individuellen Pflege-Eigenschaften einer Haarspülung.
Conditioner richtig verwenden: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bei der Anwendung von Conditioner gibt es Einiges zu beachten. Nur wenn sich die pflegende Wirkung des Conditioners voll entfalten kann, erhalten deine Curls den optimalen Pflege-Boost, nach dem sie sich so sehnen.
1. Drücke nach der Haarwäsche zuerst das überschüssige Wasser sanft aus den Haaren.
2. Verwende eine ca. walnussgroße Menge Conditioner - bei gelocktem Haar darf es auch gerne etwas mehr sein. In der Regel vertragen Naturlocken viel Pflege. Der Conditioner bewirkt zudem, dass sich die Locken besser entwirren lassen, deshalb sei gerne großzügig beim Auftragen, denn umso rutschiger werden deine Haare.
3. Verteile die Haarspülung anschließend mit sanften Bewegungen von den Haarlängen bis in die Haarspitzen. Je nach Produkt beträgt die Einwirkzeit zwischen 1 - 3 Minuten.
Am besten folgst du der Herstellerempfehlung auf der Produktpackung. Während die Haarspülung einwirkt, kannst du die Zeit gleich dazu nutzen, deine Locken zu entwirren.
Durch den Slip des Conditioners gleiten deine Finger, der Kamm oder die Bürste viel einfacher durch deine Haare. Dies schont gleichermaßen deine Nerven und auch deine schönen Locken!
4. Im Anschluss wäscht du den Conditioner einfach mit klarem Wasser sorgfältig aus.
Muss man jeden Conditioner auswaschen?
Nicht jeder Conditioner muss ausgespült werden. Es gibt auch sogenannte Leave-in-Conditioner, allerdings unterscheiden sie sich in ihrer Pflegewirkung komplett von einem herkömmlichen Conditioner zum Ausspülen.
Wir sprechen bei einem Leave-in Conditioner von einem völlig anderen Produkt. Leave-ins sind dazu gemacht, nach der Wäsche im Haar zu verbleiben und schenken den Locken zusätzliche Pflege und Definition, damit sich deine Curls perfekt kringeln können.
Leave-in Produkte machen dein Lockenhaar zusätzlich weicher und versorgen es mit noch mehr zusätzlicher Feuchtigkeit. Ein weiteres Plus ist, dass ein Leave-in Conditioner dem Haar dabei hilft, seine äußere Schuppenschicht geschlossen zu halten. Dies sorgt für glänzende Locken und hält die Feuchtigkeit im Inneren der Haare.
Wie oft sollte man einen Conditioner benutzen?
Dein Haar ist direkt nach dem Shampoonieren besonders aufnahmefähig für nährende Pflegestoffe, aber zusätzlich auch besonders anfällig für Schädigungen, die beispielsweise durch strapaziöse Prozeduren wie Frottieren oder Föhnen entstehen können.
Durch die Anwendung von Shampoo öffnet sich, wie schon beschrieben, die Schuppenschicht des Haares, der Conditioner verschließt sie wieder. Daher ist es sinnvoll, Conditioner nach jeder Haarwäsche zu benutzen, da beide Produkte kombiniert eine optimale Locken Pflege-Routine für deinen Haarschopf bieten.
Häufige Fragen zum Thema: Conditioner
Kann ich meine Haare nur mit Conditioner waschen?
Die Haare nur mit Conditioner zu waschen ist prinzipiell möglich, jedoch solltest du bei der Haarspülung auf die Bezeichnung “Co-Wash” achten. Diese speziellen Produkte sind weniger stark reinigend und enthalten weniger waschaktive Substanzen als ein Shampoo.
In der Curly Welt findet sich die Methode der Haarwäsche ohne Shampoo auch unter dem Namen No-Poo (kein Shampoo). Allerdings kommt es sehr stark auf den Lockentyp, die Haardichte und die Porosität an, ob diese Methode bei dir funktioniert.
Denn es darf nicht vergessen werden, dass das dauerhafte und ausschließliche Waschen mit Co-Washes langfristig keine ausreichend reinigende Kraft auf die Haare und Kopfhaut hat. So kann es sehr schnell zu
- Build-up,
- fettigen Haaren
- und einem unwohlen Gefühl der unzureichenden Reinigung kommen.
Deshalb empfehlen wir von Zeit zu Zeit die Reinigung mit einem guten Lockenshampoo. In deiner Locken Pflege-Routine kannst du zum Beispiel je nach Bedarf zwischen einem regulären Curly Girl Method-approved Lockenshampoo und einem Co-Wash wechseln.
Kann man Conditioner ins trockene Haar geben?
Eine Anwendung von Conditioner auf trockenem Haar ist theoretisch möglich, meist jedoch wenig sinnvoll. Conditioner ist als Produkt konzipiert, das auf nassem Haar nach dem Shampoonieren angewendet wird. Nur so wird die Feuchtigkeit im Haar eingeschlossen und die Schuppenschicht der Haare geschlossen.
Gibst du Conditioner in das trockene Haar, können die Locken schnell strähnig und fettig aussehen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Haar auch zu sehr beschwert und deine Curls hängen sich aus.
Deshalb empfehlen wir die Anwendung der Haarspülung auf nassem Haar.
Was ist der Unterschied zwischen einer Spülung und einem Conditioner?
Der Unterschied zwischen Conditioner und Spülung liegt lediglich im Namen. Conditioner ist die englische Bezeichnung für Haarspülung. Häufig findet sich auf Produktpackungen in deutscher Sprache heutzutage nur der englische Name Conditioner. Es ist dennoch die Bezeichnung für das gleiche Produkt.
Fazit
Auch wenn es ein paar Minuten extra Zeit kostet die Haare mit einem Conditioner zu behandeln – dieser Pflegeschritt lohnt sich und deine Haare werden dir mit Glanz und Sprungkraft danken.
Achte bei der Wahl eines Conditioners am besten darauf, nur hochwertige, Curly-Girl-Method-approved Produkte ohne Silikone zu verwenden und wähle eine Haarspülung, die zu deinem Haartyp und deiner Haarstruktur passt. Es gibt heutzutage ganz wunderbare, spezielle Locken-Conditioner, die alles bieten, was Lockenköpfe lieben!
Bist du bereit, dein Haar auf ein neues Level zu bringen? Dann mach jetzt bei unserem aufregenden Lockenquiz mit! Wir sind gespannt darauf, dich kennenzulernen und deine einzigartigen Haarbedürfnisse und -ziele zu verstehen.
Mit nur ein paar Fragen können wir deine perfekte Lockenroutine zusammenstellen. Egal, ob deine Haare leicht wellig, lockig oder stark gelockt sind - unser Lockenquiz findet die passenden Produkte für jeden Haartyp.
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